„Wahnsinnig, was die alles gleichzeitig machen!“
Wahlpflichtkurs „Brandschutz“ der Jacob-Struve-Schule besucht die Kooperative-Rettungsleitstelle und Rettungswache Elmshorn
Nachdem die Schüler im Unterricht des Wahlpflichtkurses „Brandschutz“ ihren Test in der 1.Hilfe erfolgreich beendet hatten, konnten sie jetzt den Profis im Rettungsdienst über die Schulter sehen. Sie besuchten die Notarzt- und Lehrrettungswache in Elmshorn von der Rettungsdienst Kooperation in Schleswig-Holstein (RKiSH). ( → Kursleiter Klaus Rahlf )
Nach einer netten Begrüßung durch eine ehemalige Schülerin des Kursleiters Herrn Rahlf, die jetzt Rettungsassistentin ist, erfuhren wir im Aufenthaltsraum der Wache vom Leiter Norbert Wunder einiges über den Beruf und die Ausbildung im Rettungsdienst. Die Rettungswache Elmshorn hat im Jahr ungefähr 15.000 Einsätze. Davon werden rund 2.500 mit dem Notarzt gefahren. Heutzutage kommt es immer öfter vor, dass der Rettungsdienst nur wegen Kleinigkeiten gerufen wird wie z.B. Schnittwunde etc. Dies sollte man nicht tun, denn es gibt ernstere Notfälle und so ein Einsatz kostet immerhin ca. 1000,- €. Wenn man die gefahrenen Kilometer aus einem Jahr zusammen zählt, kommen sie auf 3,5 Mio. km. Die Rettungswache ist Teil der RKiSH, d.h. Rettungsdienst Kooperation in Schleswig-Holstein. Sie sind für die Kreise Dithmarschen, Pinneberg, Rendsburg-Eckernförde und Steinburg zuständig. In der Wache arbeiten 50 Mitarbeiter in 12-Stunden-Schichten. Im Anschluss wurde uns ein Rettungswagen gezeigt und erklärt, was dort alles enthalten ist. Da so ein RTW ca. 250.000,-€ kostet, ist es sinnvoller ab einem bestimmten Fahrzeugalter nur das Chassis mit dem Fahrerhaus zu wechseln und die noch brauchbare Rettungszelle zu behalten. Das spart Kosten. Wir waren sehr erstaunt, dass die Trage allein schon 50-60 kg wiegt und mit zulässigen 226 kg schwer zu handhaben ist. Die Rettungswache führt nicht nur Notfall-Einsätze durch sondern auch Krankentransporte.
Im zweiten Teil des Besuches erlebten wir die Arbeit in der Leitstelle, die die Notrufe aus den Kreisen Steinburg, Dithmarschen und Pinneberg annimmt. Sie ist eine Kooperative Rettungsleitstelle, d.h. es sind Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst zusammen in einem Gebäude. Eine gleiche Leitstelle gibt es nur noch in der Nähe von Flensburg (Harrislee). Die Bediensteten arbeiten an ihren Notrufplätzen mit 5-6 Computerbildschirmen und Headsets, um die Hände frei zu haben und die wichtigsten Informationen gleich über die Tastatur in den Computer einzugeben. Sie sitzen rund 12 Stunden pro Schicht am Computer und müssen immer konzentriert sein. Außerdem müssen sie am Telefon auch Reanimierungen anleiten, wenn es sehr kritisch ist.
Der Besuch war sehr interessant und beeindruckend, wie viel die Mitarbeiter leisten. Sie haben echt harte Schichten und es ist echt wahnsinnig, was sie alles gleichzeitig machen müssen. Dieser Job ist sehr anstrengend und anspruchsvoll.
Beeindruckt von dem Gesehenen wurde abschließend noch ein Foto vor einem Rettungswagen gemacht.
Text: Neele Köller, Torben Schmidt, Bastian Brügge, 9d,